Piranha Chur verliert im letzten Spiel der Qualifikation zum ersten Mal

Am Samstagabend standen die letzten Partien der Qualifikation der NLA bei den Damen an. Piranha Chur durfte zu Hause antreten, zu Gast waren die Wizards Bern Burgdorf, welche diese Saison vom früheren Piranha-Trainer Mirco Torri gecoacht werden. Überraschenderweise verliert Piranha Chur das Spiel mit 4:6 und verpasst somit die Chance im letzten Moment doch noch, eine gesamte Qualifikation ohne Verlustpunkt zu gestalten. Die Hauptprobe für den Cupfinal von nächster Woche ist somit missglückt. Die gestrige Niederlage könnte aber auch ein Weckruf und somit zum richtigen Zeitpunkt gekommen sein.

Die 216 Zuschauer, welche sich in der gewerblichen Berufsschule in Chur für das Spiel gegen die Wizards einfanden, sahen von Beginn weg ein harmloses Heimteam, welches sich in allen Bereichen des Spiels sehr viele Eigenfehler leistete und völlig ohne Kontrolle startete. Der Gast aus Burgdorf fing gefallen daran, dass die Churerinnen nicht ballsicher waren, störten früh und aggressiv und kamen so von Beginn weg zu mehreren guten Tormöglichkeiten. Piranha Chur, bereits sicherer Qualifikationssieger, hatte seine Freude am Spiel und seine Ideen wohl in der Garderobe vergessen. Anders sind die Aussetzer nicht zu erklären, welche sich die Churer Spielerinnen leisteten. Zwar fehlten mit Flurina Marti, Géraldine Rossier und Luisa Cotti gleich drei Verteidigerinnen, trotzdem dürfen diese Absenzen nicht als Erklärung für den schlechten Start ins Spiel gelten, ist die Churer Mannschaft doch durch eine ausgezeichnete Breite gesegnet. Die Bernerinnen liessen sich nicht aus ihrem Konzept bringen und zogen ihr Spiel durch. Daraus resultierte ein 2:0 Vorsprung zur ersten Pause. Zwei Mal hatte die junge Bernerin und U19 Nationalspielerin Selma Bergmann getroffen, einmal per Direktabnahme, einmal per Penalty. Später zeigte sich, dass es nicht die letzten Tore der unbeschwert aufspielenden Bergmann sein sollten.

Wer sich fürs zweite Drittel auf ein komplett verwandeltes Piranha Chur freute, wurde früh enttäuscht, denn es zeigte sich weiterhin ein ähnliches Bild. Piranha vermochte den Ball nicht zu kontrollieren und schnell laufen zu lassen, beging Fehler, und die Wizards fuhren mal für mal ihre Konter und tauchten gefährlich vor Corinne Waldburger im Tor der Churerinnen auf. Zweimal waren die Bernerinnen erfolgreich und erarbeiteten sich dadurch eine 0:4 Führung zur Spielmitte. Danach sah sich Piranha’s Headcach Daniel Darms gezwungen, auf zwei Verteidiger- und drei Sturmlinien zu reduzieren. Diese Massnahme zeigte ansatzweise Wirkung, konnten die Churerinnen doch endlich ihre ersten gefährlichen Abschlüsse aufs Gehäuse der Gegnerinnen bringen. Kurz vor Drittelsende wurden die Zuschauer dann endlich mit dem ersten Tor fürs Heimteam belohnt. Seraina Ulber legte auf für Nicole Capatt, welche im Slot in ihrem gewohnten Stil kaltblütig einschob. Das erste Tor gab den Churerinnen Hoffnung, nochmals in das Spiel zurückzufinden.

Im letzten Drittel spielten die Churerinnen sogar nur noch mit zwei kompletten Linien und konnten so von Beginn weg viel Druck ausüben. Bereits in der 41. Minute war Katrin Zwinggi mit einem Weitschuss erfolgreich und brachte somit die Spannung definitiv zurück ins Spiel. Piranha Chur roch Lunte und zeigte sich gewillt, den Rückstand noch in einen Vorsprung zu verwandeln. Die an diesem Abend nicht zu zähmende Selma Bergmann von den Wizards hatte jedoch etwas gegen diesen Plan der Churerinnen und traf innert fünf Minuten nochmals doppelt zum Zwischenstand von 2:6. Trotzdem gab Piranha Chur nicht auf und kam am Ende des Spiels noch zu zweit weiteren Toren. Zuerst spielte Zwinggi Ulber an, welche den Ball im Tor versenkte, zwei Minuten später kehrten die beiden den Spiess um. Für mehr als Resultatkosmetik reichte es jedoch nicht mehr und die Niederlage konnte nicht abgewendet werden. Natürlich ist es schade, dass Chur die weisse Weste nicht bis ganz ans Ende der Qualifikation behalten konnte, trotzdem darf auch gesagt werden, dass eine Niederlage nie schaden kann, zumal sie Tabellenmässig keine Auswirkungen mit sich bringt. Die Churerinnen sind nun gewarnt und wissen, dass sie sich steigern müssen, um den Cuptitel nächsten Samstag zu verteidigen.

Titelbild: Fabrice Duc

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piranha chur – Wizards Bern Burgdorf 4:6 (0:2, 1:2, 3:2)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. 216 Zuschauer. SR Friemel/Hasselberg.
Tore: 9. S. Bergmann (B. Mischler) 0:1. 19. S. Bergmann (Strafstoss) 0:2. 31. S. Bergmann (L. Cina) 0:3. 32. L. Cina (S. Wyss) 0:4. 39. N. Capatt (S. Ulber) 1:4. 41. K. Zwinggi (S. Ulber) 2:4. 49. S. Bergmann (S. Wyss) 2:5. 54. S. Bergmann (S. Wyss) 2:6. 58. S. Ulber (K. Zwinggi) 3:6. 60. K. Zwinggi (S. Ulber) 4:6.
Strafen: keine Strafen. keine Strafen.