Piranha Chur knorzt sich gegen Thurgauer Beton ins Cup-Viertelfinale

Nach dem Spitzenspiel vom Samstag stand für den Tabellenführer aus Chur am Sonntag das Cup Achtelfinale auf dem Programm. Der Gegner aus Frauenfeld steht aktuell am anderen Ende der NLA-Tabelle und die Favoritenrolle war somit klar verteilt. Wer einen deutlichen Sieg der Bündnerinnen erwartete, wurde jedoch eines Besseren belehrt. Das Spiel war resultatmässig bis zum Ende offen. Piranha Chur setzte sich schliesslich mit 3:2 durch.

Friss oder stirb – die Ausgangslage der Cupspiele geben jeweils Anlass für viel Spannung, denn man darf sich keinen Ausrutscher erlauben, ansonsten scheidet man sofort aus dem Wettbewerb aus. Dieser Umstand hat Piranha Chur am Sonntagabend wohl etwas aus der Ruhe gebracht, denn trotz gefühlten 90% Ballbesitz und dutzenden von Torchancen rannten die Bündnerinnen sehr lange erfolglos an. Der Motor der Bündnerinnen schien noch nicht warm zu laufen ehe die Gäste aus Frauenfeld Jill Münger im Tor von piranha mit dem ersten Torschuss zu bezwingen vermochten. Die Reaktion von Chur liess einige Minuten auf sich warten. Dann fasste sich Chiara Rensch ein Herz und erzielte per Volleyabnahme sehenswert den Ausgleich. Mit dem Resultat von 1:1 gingen die beiden Teams zum ersten Pausentee.

Anderes Drittel, gleiches Bild hiess es im zweiten Durchgang. Piranha Chur spielte, machte viel Druck, agierte aber teilweise zu wenig clever und abgeklärt. Die Gäste hingegen standen enorm klein, machten den Bündnerinnen deren gefürchteten Querpässe zu und blockten Schuss um Schuss. Und wenn ein Ball dann einmal zwischen all den Beinen und Stöcken hindurch den Weg aufs Tor fand, konnten die Thurgauerinnen sich auf einen äusserst stark aufspielenden Torhüter verlassen. Dann kam es wie es kommen musste und die Red Lions gingen in der 27. Minuten zum zweiten Mal an diesem Abend in Führung. Wieder einmal bewies sich: wer die Chancen vorne nicht nutzt, kassiert hinten die Gegentore. Der Druck auf Piranha wurde grösser, trotzdem war den Bündnerinnen bewusst, dass sie noch mehr als genug Zeit hatten, das Spiel zu wenden. 5 Minuten nach der 2:1 Führung hatten die Piranha’s die Antwort bereit. Flurina Marti fand mit einem satten Schuss die Lücke zum Tor, wo sich Livia Werz ein weiteres Mal auszeichnen konnte. Sie parierte den Schuss zwar, liess ihn jedoch gegen vorne abprallen. Dort stand Seraina Ulber bereit und konnte wiederum per Volleyabnahme den Ausgleich erzielen.

Wer sich danach dachte, der Bann sei gebrochen, hatte sich getäuscht. Die Bündnerinnen agierten im letzten Drittel zwar nur noch mit zwei Linien und vermochten so noch mehr Druck auf das Gehäuse der Thurgauerinnen zu machen, reüssierten jedoch auch in den letzten 20 Minuten nur einmal. In der 45. Minute nahm Marti aus der Distanz Mass und schoss den Ball per Handgelenkschuss ins hohe Eck. Die Zuschauer in der Churer Gewerbeschule erwarteten wenige Minuten vor Schluss wohl ein Forechecking der Gäste, um den Ausgleich zu erzielen und eine Verlängerung zu erzwingen. Es waren jedoch weiterhin die Churerinnen, die den Ball in den eigenen Reihen hielten und die Zeit am Ende souverän herunterspielten. Weitere Highlights blieben damit auch im letzten Drittel aus und so endete das Spiel mit dem Resultat von 3:2 für den haushohen Favoriten. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass piranha Chur Mühe mit der unglaublich defensiven Spielweise der Thurgauerinnen bekundete, diese Saison aber weiterhin ungeschlagen und mit weisser Weste bleibt. Schliesslich zählt nur der Sieg, und diesen haben sich die Churerinnen am Sonntagabend hart erarbeitet.

Titelbild: Fabrice Duc (fabriceduc.ch)

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piranha chur – UH Red Lions Frauenfeld 3:2 (1:1, 1:1, 1:0)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. 128 Zuschauer. SR Ambühl/Brechbühler. Tore: 5. S. Favazzo (I. Räss) 0:1. 10. C. Rensch (A. Schneller) 1:1. 27. L. Messere 1:2. 32. S. Ulber (F. Marti) 2:2. 45. F. Marti (S. Ulber) 3:2. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen piranha chur. 1mal 2 Minuten gegen UH Red Lions Frauenfeld.